Wer dem italienischen Lebensstil frönt, der liebt mit Sicherheit nicht nur den italienischen Lifestyle sondern auch italienisches Essen. Das Land, welches aussieht wie ein Stiefel ist nämlich nicht nur für Mode, Meer und seine Musik bekannt, sondern findet auch weltweit Anhänger für seine traditionelle Küche. Diese muss nicht immer mediterran sein, vereint Italien doch von den Bergen im Norden über die großen Seen und Metropolen wie Mailand und Rom in der Landesmitte, bis tief hinunter zur süditalienischen Hafenstadt Neapel fast jegliche europäische Landschaften, die man sich vorstellen kann. Und ein ebenso breites Spektrum deckt auch die italienische Küche ab. Werfen wir einen Blick auf den typisch kulinarischen Ablauf im Alltag eines Italieners oder einer Italienerin.
Colazione Italiana – Italienisches Frühstück
Der Tag beginnt ein wenig später als hierzulande. Das Frühstück „la colazione“ fällt meist sehr spärlich aus. Ohne den typischen „cafe“ geht gar nichts. Und der wird entweder zu Hause oder in eine Bar eingenommen. Auf jeden Fall ist es ein Espresso von dem wir hier sprechen.
Bestellen Sie also in Italien cafe (mit kurzem e gesprochen) bekommen Sie einen kleinen sehr starken Espresso, der zumeist mit Zucker gesüßt wird, um ihn genießbar zu machen. Dazu essen Italiener morgens typischerweise ein Brioche.
Brioche und italienische Kekse
Brioche sind kleine süße Gebäckteile gefüllt mit Rosinen oder Marmelade. Wer das nicht zu Hause hat greift auf eine Unzahl an Keksen zurück. Hierfür halten italienische Supermärkte meterlange gut gefüllte Gänge mit einer immensen Auswahl an Keksen bereit. Egal ob mit Kakao, Zuckerstreusel oder Nüssen – wichtig ist nur trocken müssen sie sein. So kann man die Kekse auch perfekt in den cafe tunken und genießen.
Beim Frühstücken halten sich die Italiener zurück. Wenig und dafür schnell lautet die Devise bei der ersten Mahlzeit am Tag. Danach startet das Treiben in den Straßen der kleinen Dörfer und großen Metropolen. Schick gestylt machen sich die Südländer auf den Weg zur Arbeit oder gehen ihren täglichen Beschäftigungen nach.
Pranzo Italiano: Italienisches Mittagessen
Zu Mittag halten sich die Italiener noch immer mit dem Essen zurück. Obwohl in den meisten Unternehmen eine einstündige Mittagspause üblich ist und die Geschäfte im Einzelhandel oftmals mehrere Stunden über Mittag geschlossen haben, genießt man in Italien um die Mittagszeit nur leichtes Essen wie Salat, „tramezzini“, „panini“ oder ähnliches. Wichtig – auch hier darf der cafe danach nicht fehlen. Auch für diese Mahlzeit gehen die meisten Leute in eine Bar. Trinkt man den cafe dort im Stehen am Tresen, so darf dieser nicht mehr als einen Euro kosten und das selbst in Touristenstädten wie Venedig, denn dies ist eine Verordnung per Gesetz. Wer zu Mittag ein warmes Essen haben möchte kann sich sein panino auch toasten lassen oder ein gefülltes „focaccia“ wählen.
Aperitif und Abendessen: Der kulinarische Höhepunkt des Tages
Am späten Abend langen die Italiener endlich richtig zu. Ganz im Gegensatz zu uns Mitteleuropäern hat für Südländer der Feierabend wirklich etwas Feierliches an sich. Nach getaner Arbeit trifft man sich am Heimweg wieder in der Bar auf einen „aperitivo“. Gegen achtzehn Uhr halten die meisten Bars in Italien bereits antipasti Buffets mit traditionellen Vorspeisen für ihre Gäste bereit. Man trinkt leichte alkoholische Getränke wie zum Beispiel Aperol Sprizz, oder Averna Sour und genießt kleine Häppchen vom Buffet. Für gewöhnlich sind diese während der „happy hour“ im Preis der Getränke inkludiert.
Primo – Secondo – Dolce o Frutta: Die vielen Gänge des Abendessens
Danach kommt die wichtigste Mahlzeit des Tages – la cena, das Abendessen. Hier werden bei mehreren Gängen gemeinsam mit Freunden oder im Kreise der Familie die Geschehnisse des Tages besprochen und guter Wein getrunken. Als Vorspeise – „primo piatto“ oder „il primo“ genannt – gibt es meist Risotto Gerichte oder Pasta Gerichte, danach folgt der Hauptgang – „secondo piatto“ oder auch „il secondo“ – mit Fisch oder Fleisch und danach ein süßes Dessert („dolce“), das manchmal nur noch aus Obst („frutta“) besteht.
Nun schließt sich auch der Kreis des täglichen Essensrituals der Italiener und am Ende des Tages wird auch verständlich, weshalb das italienische Frühstück so bescheiden ausfällt – das Sättigungsgefühl hält nach solch ausgiebigen Abendessen meist noch bis zum nächsten Mittagessen an.